überfälliges Update...

Hallo ihr Lieben! 

Da ich mich die letzten 2 Wochen nicht gemeldet habe kommt nun ein laanger Bericht:

Letzte Woche hatte ich eine Office-Woche und war Mittwoch bei einem Training, was man mit einem Tagesseminar vergleichen kann. Das war eigentlich ganz interessant und es war gut zu sehen, was noch alles zur Arbeit hier gehört.

Am Mittwoch war ich dann mit Chadrac bei einem Freund, der zugleich auch der Pastor der Kirche ist, die wir besucht haben. Als wir ankamen hat er mit seiner Familie aus der Bibel gelesen und anschließend ausführlich darüber diskutiert, was ich echt super fand. Jeder - auch die Kinder - haben ihr Vermutung geäußert, was es genau zu bedeuten hat und was nicht. Sie lehren wirklich aus der Bibel - jeden Abend!

Äußerst befremdlich für mich.

Am Freitag habe ich dann die Schweizer mit vom Flughafen abgeholt und wir sind dann zu 3 verschiedenen Kitas gefahren. Eine die letztes Jahr gemacht wurde, eine die nächstes Jahr gemacht werden soll und die Kita, die wir diese Woche gemacht haben. So hat man die 3 großen Schritte und die Unterschiede gesehen. :-)

Samstag bin ich dann mit der Gruppe nach Joburg und Soweto gefahren. In Joburg sind wir zu Mandelas Haus gefahren, dass in einer unglaublich schönen Gegend ist.

Das Foto entstand vor dem Haus. Leute haben, immer wenn etwas wichtgies anstand, Mandela krank war o.ä., Steine mit Botschaften niedergelegt.

Ansonsten waren da Villen neben Villen, die bis zu 10 Millionen Euro kosten, mit Blick über ganz Joburg und breite, mit den lila Bäumen bepflanzte Straßen. Das war echt eine ganz andere Seite Südafrikas, da fällt es einem leicht zu glauben, dass Südafrika wirklich das Land mit dem größten Unterschied zwischen Arm und Reich ist. Eine schockierende Information dazu: Die 5 reichsten Leute hier besitzen so viel wie 50% der Bevölkerung. Dort war dann auch eine Schule, die aussieht wie ein Schloss und pro Kind 1300 Euro im Monat kostet. Hier ein Foto :

In Soweto sind wir dann in ein Township gegangen und haben auch ein Haus von innen angeschaut. 1 Schlafraum für 10 Leute, illegal angezapfte Elektrizität, Wellenbleche und versiffte Möbel. Nur eine kleine Babykatze hat den trostlosen Flair etwas durchbrochen.

Montag hat dann das Makeover angefangen, aber wir mussten leider schon mittags zurück zur Base, da sich die gesamte Gruppe ein Magen-Darm-Virus eingefangen hat. Das war echt richtig schlimm. Ich habe noch nie miterlebt, wie einer nach dem anderen innerhalb kürzester Zeit so krank wurde. Das klingt zwar merkwürdig, aber es war fast schon faszinierend :D Da 4 Mädels sogar noch in ein (privates) Krankenhaus gefahren werden mussten, habe ich mich mit einer Mitarbeiterin über die Situation der staatlichen Krankenhäuser unterhalten. Ich war so schockiert, ich muss es einfach kurz erwähnen. Abgesehen davon, dass es unglaublich unhygienisch ist, wird man als Patient wie Abschaum behandelt. Sie hören nicht zu, ignorieren dich und anstatt den Patienten überhaupt anzufassen bzw. zu untersuchen (egal wie schlimm die Verfassung ist) drücken sie dir Painkiller in die Hand oder beschweren sich, dass sie müde und hungrig seien. Die Patienten gehen durchaus mal verloren, sodas man als Besucher das gesamte Krankenhaus absuchen muss. Außerdem muss man als Familienmitglied für die tägliche Pflege (Essen, Säuberung, Bettwäsche etc.) sorgen. Ich weiß echt nicht was die Aufgaben der Schwestern sind. Angesetzte, teils dringende Tests werden nicht gemacht. All das beruht auf Erfahrungen mit verschiedenen Krankenhäusern. Es gab vor 3-4 Jahren sogar ein Streik von den Schwestern, wobei sie Babys in den Inkubatoren gelassen haben und diejenigen, die ihnen helfen wollten mit Steinen beworfen haben. Ich hätte wenigstens gedacht, dass die Ärzte ihr Bestes geben, egal wie begrenzt die Möglichkeiten sind. So viel dazu…

Dienstag bin ich dann ganz alleine mit Bernie und Hermann (die beiden leiten die makeover) zur Kita gefahren, da ich - gott sei dank – vom Virus verschont wurde. Trotz allem haben wir die Kita rechtzeitig fertig bekommen und das Ergebnis ist mal wieder super! J 

Hier eins, zwei Bilder:

Gestern war ich dann mit Trish und Nick auf einem Bauernmarkt. Also hieß es um 5 Uhr morgens Abfahrt! So früh aufzustehen hat sich aber gelohnt. Die weißen Farmer (Afrikaans) bieten alles an: natürlich Unmengen an Fleisch, Käse, organisches Obst&Gemüse, Kaffee, Aufstriche, Schmuck und und und… Fast alle sprechen Afrikaans (kommt aus dem niederländischen) und sind super aufgeschlossen, machen gerne Smalltalk und nehmen ihre Hunde mit. Da Trish&Familie Hunde lieben haben wir bei dem einen oder anderen angehalten. So kam es, dass ich den Schock des Tages erlitt, da ein Hund ein Hakenkreuz an seinem Halsband hatte. Ich war zunächst ziemlich entsetzt, aber Trish meint, dass es hier ziemlich viele Nazis gibt, da sich einige Ziele und Ansichten hier mit Hitlers damaligen ähneln und verfolgt werden und es durchaus erlaubt ist die Überzeugung öffentlich zu zeigen. 

In den nächsten Tagen kriege ich noch ein paar Bilder von den Ausflügen, die ich dann hochlade.

Einen schönen Start in die neue Woche!